Wir trauern um Wolf-Dieter Meißner (†76) (Update 2)

Leider müssen wir den Vereinsmitgliedern und Lesern mitteilen, dass unser langjähriges Vereinsmitglied Wolf-Dieter Meißner im Alter von 76 Jahren verstorben ist. Der Tod kam plötzlich und unerwartet, und reißt ein tiefes Loch in unsere Gemeinschaft.

Wolf-Dieter war bei jedermann beliebt, hilfsbereit und hatte stets ein offenes Ohr für jedes Vereinsmitglied. Für mich persönlich war er immer ein schachliches als auch charakterliches Vorbild.

Ich lernte Wolf-Dieter Anfang der 90er als kleiner Junge kennen. Schon damals konnte ich als Heranwachsender sein umfangreiches Schachwissen erkennen, und versuchte mir seinen Spielstil ein wenig anzueignen, was mir aber nie gelang.

1995 kam es schließlich zur ersten Begegnung zwischen uns am Schachbrett:

Rettke – Meißner (1995)

Wolf-Dieter erzählte mir in den Folgejahren stets, dass er sich sein Schachwissen unter anderem durch das Studium der Euwe-Bücher angeeignet hatte. Er war immer an der Schönheit des Schachspiels interessiert und spielte auch gerne romantische Varianten, wie z.B. das Froms-Gambit (1.f4 e5!?) mit beiden Farben.

Ein Beispiel für seine enorme Spielstärke ist hier zu bewundern, wo er dem starken Robert Philipowski nach einigen Ungenauigkeiten in der Eröffnung nicht den Hauch einer Chance läßt.

Meißner – Philipowski (2001)

Der Beitrag ließe sich problemlos mit dutzenden Partien von ihm füllen, die es wirklich verdient hätten veröffentlicht zu werden.

Ich beschränke mich auf eine hübsche Miniatur aus Jahre 2007 im Siegburger Open:

Meißner – Kolkin (2007)

Dank seiner Spielstärke konnte er zahlreiche regionale Turniererfolge erringen.

Darüberhinaus war Wolf-Dieter stark engagiert in unserem Vereinsleben. Er war jahrelang Turnierleiter der Schachfreunde Lohmar, und kümmerte sich zudem um die Datenerfassung der Partien.

Auch in der Jugendarbeit war er für den Verein tätig, wo er unter anderem eine Schach-AG in Lohmar leitete.

Vor allem ist es aber der Mensch Wolf-Dieter, den ich sehr vermisse. Sein Humor, seine Art, sein Respekt, alles wird mir fehlen. Sein Tod hat mich tief getroffen. Ich möchte seiner Familie, Angehörigen und Bekannten mein tiefes Beileid aussprechen.

Bemerkenswert fand ich vor allem, wieviele Menschen sich bei mir wegen Wolf-Dieters Gesundheit erkundigt haben. Eine solch große Anteilnahme ist wirklich außergewöhnlich. Einige haben uns Nachrichten geschrieben, die ich hiermit veröffentlichen möchte:

Sven-Holger Akstinat:

Ich kann keine Worte finden.
Ich bin sehr traurig und Schach rückt erstmal ganz nach hinten.

So ein treues und engagiertes Mitglied hatten wir selten im Verein.

Neben ganz vielen Turnieren, bei denen vorne mitgespielt hat, hatte er auch die Schach-AG in der Ogata wahlscheid geleitet.

Er wird eine große Lücke reißen.

Unsere Gedanken sind auch bei seiner Frau und seinen Kindern und Enkeln.

Martin Bigott:

Ich habe Wolf ausnahmslos als sehr starken und trotzdem vorbildlich fairen Spieler kennen und schätzen gelernt.

Unsere wilden Auseinandersetzungen am Brett habe ich immer sehr genossen und ich denke es ging ihm auch so.

Er hinterlässt eine große Lücke.

Olav Humbek:

Wolf war ein langjähriger Vereinskamerad und guter Freund. Er ging leider zu früh von uns.

Wolf war immer hilfsbereit und für andere da. Und Wolf war eine große Stütze für den Verein.

Ohne ihn wird etwas fehlen.

Ich werde Wolf schmerzlich vermissen.

Ich möchte auch unsere letzte klassische Partie zeigen, die wir beide gespielt haben. Sie wurde im Rahmen unserer diesjährigen Vereinsmeisterschaft gespielt.

Ruhe in Frieden, Wolf!

Meißner – Humbek (2023)

Daniel Göller:

Das ist in der Tat eine sehr traurige Nachricht. Als ich damals mit dem Schach angefangen habe war Wolf so etwas wie ein Mentor für mich. Er war einer der wenigen stärkeren Spieler, die sich wirklich um den Schachnachwuchs gekümmert haben. Er war auch einer der Gründe warum ich nach so vielen Jahren wieder Kontakt zu den SF Lohmar aufgenommen habe.

Ich werde ihn sehr vermissen.

Christian König:

Liebe Vereinskollegen,

fast mein halbes Leben lang kannte ich Wolf Meißner von unserem Schachverein und der gemeinsamen Teilnahme an einer Vielzahl regionaler Turniere her.

Der plötzliche Tod von Wolf erschüttert mich zutiefst und ich kann es kaum glauben, ihm nun nicht mehr am Schachbrett gegenübersitzen und mit ihm über das ein und andere quatschen zu können.

Wolf war immer ein sehr hilfsbereiter, angenehmer und ausgeglichener sowie ausgleichender Mensch; gerne habe ich mich mit ihm unterhalten – ein toller Mensch!

Auch wenn seine Spielstärke beim Schach in den letzten Jahren und mit zunehmendem Alter natürlicherweise abgenommen hat, war Wolf über die Jahre hinweg ein außerordentlich starker Spieler mit ausgeprägtem Schachverständnis, das er nie verloren hat.

Von den vielen (Turnier-)Partien, die ich gegen Wolf in den letzten Jahren und Jahrzehnten gespielt habe und von denen ich zwar die Mehrzahl gewinnen konnten, hat Wolf die letzte Partie zwischen uns Ende 2022 für sich (in dem ihm eigenen Stil) entschieden:

Meißner – König (2022)

Soweit meine spontanen Gedanken an Wolf, der dem Schachverein, uns allen und mir fehlen wird.

Seiner Familie und seinen Angehörigen möchte ich hier zudem mein Beileid aussprechen.

Olaf Weber:

Liebe Schachfreunde,

auch ich bin sprachlos. Die Nachricht von Wolfs Tod macht mich sehr traurig.

Wolf war ein außergewöhnlicher Schachspieler, der viele tolle und originelle Partien für den SF Lohmar gewonnen hat. Es war immer eine Freude, seinen Analysen mit seinem tiefen Spielverständnis folgen zu dürfen. 

Vor allen Dingen aber war Wolf für mich ein feiner Mensch und langjähriger Teamkollege und Schachfreund, bei dem Fairness immer im Vordergrund stand. Ich werde ihn vermissen.

Oliver Schreiter:

Hallo zusammen,

ich kann das immer noch nicht fassen. Seit ich vor ein paar Jahren zum Verein kam, war Wolf mit ein paar anderen die ewige Konstante. Gefühlt war er jeden Freitag da, er war immer ansprechbar und hilfsbereit. Ich habe ein paarmal gerne mit ihm analysiert. Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, wie es ist am Freitag reinzukommen und Wolf ist nicht da….

Ich bin sicher aus den Jahrzehnten davor gibt es noch einige schöne Begebenheiten….

Valentin Sejdini:

Meine Lieben Schachfreunde,

auch ich bin sehr erschüttert und traurig, nachdem ich von dem unerwarteten Tod von Wolf erfahren habe. Auch wenn wir nie im selben Verein gespielt haben, habe ich ihn immer als fairen, freundlichen und hilfsbereiten Menschen kennengelernt, mit dem man gerne und kompetent Schachpartien und Schachstellungen analysiert hat. Er war für mich immer ein sehr starker Gegner, gegen den ich (fast) nie gewinnen konnte. Ich werde ihn und unsere Gespräche sehr vermissen und teile seinen Verbliebenen mein herzliches Beileid mit. Du wirst uns allen fehlen Wolf.

Norbert Rokitta:

Auch ich möchte ein paar Worte zum Tode von Wolf Meissner sagen. Als ich die Nachricht bekam, konnte ich es nicht fassen. Wolf weilt nicht mehr unter uns und ich kann mir den Schachclub Lohmar ohne Wolf überhaupt nicht vorstellen. Wenn ich an die zahlreichen Partien gegen Wolf denke, muss ich sagen, das ich die Partien, in denen ich besser stand, an einer Hand abzählen kann. Egal, wie lange ich mich vorbereitete, Wolf hat mir meistens einen Strich durch meine Vorbereitung gemacht. Ich wünsche seiner Familie viel Kraft und bin froh, Wolf gekannt zu haben.

Wer noch etwas hinzufügen möchte, kann mir gerne eine Mail an joerg.rettke@sflohmar.de schreiben.

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