Regionalliga 8. Runde: SG Siebengebirge I – SF Lohmar I 5:3

1Martin Borriss2403½ : ½Christian König2042
2Dirk Richter20201 : 0Sven Akstinat1939
3Benjamin Borriss1958½ : ½Wolfgang Weiler1852
4Patrick Wambach19941 : 0Olav Weber1866
5Willi Schild17671 : 0Philipp Dirschke1858
6Nexhat Maliqui17910 : 1Rolf Ossowski1861
7Menos Rappoldt15760 : 1Uwe Rokitta1665
8Emma Borriss15581 : 0Birk Fischer1669

8. Runde Regionalliga. Am Sonntag der Bundestagswahl! Auswärtsspiel bei der Spielgemeinschaft Siebengebirge in Königswinter-Dollendorf. Beide Teams mussten ersatzgeschwächt antreten. Bei uns fehlten Raphael und Misha. Also wurde aufgerückt und Birk kam als Ersatzmann dazu.

Ich hatte eigentlich einen ausgeglichenen Wettkampf erwartet. Christian musste an Brett 1 gegen den „DWZ-Riesen“ Martin Borriss (2403) spielen. Aber Christian hatte sich offensichtlich gut vorbereitet und spielte mit Weiß eine saubere Eröffnung. An den oberen Schwarz-Brettern, Brett 2 und Brett 4, kämpften Sven und Olav jeweils gegen 100 DWZ-Punkte stärkere Gegner. Diese Partien sahen von Anfang an recht kritisch aus. An Brett 3 war endlich wieder Wolfgang dabei. Er spielte wie immer recht schnell und setzte seinen Gegner gehörig unter Druck. Nach ca. 1 ½ Stunden Zeit habe ich nicht mehr viele Chancen für unser Team gesehen. 1 : 3 an der ersten vier Brettern – so war meine Prognose.

Daher kam es aus meiner Sicht auf die letzten 4 Bretter an – denn hier hatten wir von der Zahl her die besseren Aussichten. An Brett 5 kämpfte Philipp mit Weiß um Vorteil und versuchte, Auf Gewinn zu spielen. An Brett 6 konnte Rolf gutes Gegenspiel erlangen. An Brett 7 war ich mit Weiß mit klarem Vorteil aus der Eröffnung gekommen und versuchte, meinen Gegner mit einem Bauernsturm in der b-Linie zu überrennen. Aber nach einem dummen Fehler (mein Gegner versaute mit mittels eines Läuferschachs auf b4 die Rochade – Königsmarsch erzwungen) stand ich klar schlechter und versuchte Defensiv-Maßnahmen einleiten, um die Stellung irgendwie zu halten. An Brett 8 spielet unser Ersatzspieler Birk gegen Emma Borriss – eine junge Dame, die bereits mehrfach in der Regionalliga mit guten Erfolgen eingesetzt worden war. Birk war scheinbar von seiner Grippe noch nicht vollständig genesen. Er spielte in Daunenjacke und mit Wollmütze!? Das war sicherlich keine gute Voraussetzung für eine ordentliche Partie. Aus meiner Sicht hatte Birk, nach beiderseitigen Ungenauigkeiten in der Eröffnung, einen Abtausch des gegnerischen schwarzfeldrigen Läufers (Le3) verpasst und so kam dieser Läufer 2 Züge später nach h6 und stellte Drohungen gegen Birks Fianchettoläufer und damit gegen den König auf.

Ich glaube, hier fand Birk nicht die richtige Verteidigung: er übersah die Drohung seiner Gegnerin. Emma Borris tauschte den schwarzen Springer auf f6 unter Schach – Birk nahm automatisch mit der Dame wieder (Lxf6 hätte den Turm f8 eingestellt) und nach dem Zug des weißen Läufers von h6 nach g5 hatte die schwarze Dame keinen Rückzug mehr und Birk musste aufgeben. Da waren erst 2:20 Stunden gespielt.

5 Minuten später gab Philipp seine Partie verloren. Aus meiner Sicht hatte er sehr schnell gespielt und war irgendwie vom rechten Pfade abgekommen. Sein routinierter Gegner hatte bei dem etwas unglücklichen weißen Aufbau im slawischen Damengambit (mit langer Rochade) gutes Gegenspiel erlangt und dann die Ungenauigkeiten von Philipp sauber ausgenutzt. Wieder 10 Minuten später musste Olaf an Brett 4 aufgeben. Auch er hatte dem druckvollen Angriff seines Gegners kaum etwas entgegensetzen können.

Nach ca. 3 Stunden dann der erste Punkt für uns. Nach einen Fehler von mir war mein Gegner vorteilhaft aus der Eröffnung gekommen, aber dann wollte er offensichtlich zu viel. Da die Damen bereits getauscht waren wäre ein ruhiges Lavieren nötig gewesen (erst einmal die Türme in die Mitte bringen). Er stellte gleich 2 Figuren zum Abtausch hin und übersah dabei den nächstejn Zug von mir: Ich tauschte die beiden Leichtfiguren und konnte dann, nach dem letzten Abtausch, meinen Läufer nach d6 stellen Springer b4 und Turm f8 gleichzeitig angreifen. Durch diese für mich günstige Abwickung erreichte ich ein Endspiel mit 2 Türmen gegen Turm und Läufer. Da der gegnerische Turm sich an meinem Damenflügel „verlaufen“ hatte, konnte ich gefahrlos mit meinen beiden Türmen in die schwarze Stellung eindringen und meinen Gegner vor die Wahl stellen: Springerverlust oder Matt. Er gab auf.

Jetzt wurde noch an 3 Brettern gekämpft. Bei Christian war beim Stande von 1 : 3 gegen uns nicht mehr drin. Keiner konnte ohne großes Risiko auf Gewinn spielen und so einigten sich die beiden Spitzenspieler auf Remis. An Brett 6 hatte Rolf alle Schwerfiguren in der e-Linie postiert. Es gelang ihm, einen Durchbruch zu erzwingen und damit Materialgewinn zu errreichen: 2,5 : 3,5 für Siebengebirge.

Nach ca. 4 ½ Stunden – er hatte vorher bereits mehrere Bauern eingebüßt – musste Sven die Überlegenheit seines Gegners eingestehen und gab auf.

Zu guter Letzt kämpfte noch Wolfgang. Im Endspiel mit 2 Läufern gegen 2 Springer konnte er einen der beiden Springer gewinnen. Dafür bekam sein Gegner jedoch 2 seiner Bauern. Endspiel mit 2 Läufern und 1 Bauern gegen 1 Springer und 3 Bauern. Aus meiner Sicht kaum zu gewinnen und so kam es dann auch. Diese Partie wurde Remis.

Schade! 4 Niederlagen, 2 Remis und nur 2 Siege. Hier wäre mehr drin gewesen…

Es bleibt uns nur übrig, dem Team vom Siebengebirge zu diesem Sieg zu gratulieren. In der nächsten Runde haben wir spielfrei. Also gilt es, in den nächsten 6 Wochen Kräfte zu sammeln und dann, am 6. April, gegen den 1.SK Troisdorf, mit frischem Elan anzutreten.

Veröffentlicht in Mannschaften, SF Lohmar I.